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Die wichtigste Kennzahl für Ihren Pflegedienst: Umsatz je Arbeitsstunde

DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE
  • Der Umsatz pro Arbeitsstunde als zentraler Effizienzindikator: Die Kennzahl misst direkt, wie effizient Ihre Mitarbeiter arbeiten und ob die Personalkosten im Verhältnis zum Umsatz stehen.
  • Frühzeitige Risikoerkennung: Sie dient als Frühwarnsystem, das Ineffizienzen in der Tourenplanung oder unnötige Wegzeiten sofort aufdeckt.
  • Grundlage für gezielte Optimierung: Durch die Analyse dieser Kennzahl können Sie Prozesse gezielt anpassen, um die Rentabilität zu steigern und gleichzeitig Ihr Team zu entlasten.
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Autor: Dirk Mehnert, Organisations-Beratung
Stand: 20. August 2025

Lesezeit: 5-10 min

Inhaltsverzeichnis

Der Umsatz pro Arbeitsstunde: Die Schlüsselkennzahl für Ihren Pflegedienst

Für einen erfolgreichen Pflegedienst ist nicht nur der Umsatz entscheidend, sondern auch die richtige Abrechnung der erbrachten Pflegeleistungen sowie der effiziente Einsatz von Pflegekräften und Mitarbeitern.

Ambulante Pflegedienste und Pflegeeinrichtungen stehen heute unter enormem wirtschaftlichem Druck: Fachkräftemangel, steigende Personalkosten, höhere Pflegesätze und zunehmender Verwaltungsaufwand stellen viele Unternehmen in der Pflegebranche vor große Herausforderungen. Entscheidend ist deshalb die Frage:

Woran erkennt man, ob ein Pflegedienst wirtschaftlich arbeitet, Kosten im Griff hat und ein stabiles Betriebsergebnis erzielt?

Die Antwort liegt in einer einzigen, oft unterschätzten Kennzahl: dem Umsatz je Arbeitsstunde.

Umsatz pro Arbeitsstunde vs. Umsatz pro Patient

Kennzahl Fokus Aussagekraft
Umsatz pro Patient Zeigt den durchschnittlichen Umsatz, der mit einem einzelnen Patienten erzielt wird. Diese Kennzahl hilft bei der Beurteilung, wie rentabel die Patientenstruktur ist. Sie zeigt, ob Patienten mit bestimmten Pflegegraden oder Versorgungsleistungen rentabler sind als andere. Sie kann bei der Entscheidung helfen, welche Art von Patienten der Pflegedienst anziehen möchte oder ob die Patientenstruktur optimiert werden muss.
Umsatz pro Arbeitsstunde Misst den Umsatz, der pro geleistete Stunde der Mitarbeiter erwirtschaftet wird. Diese Kennzahl ist entscheidend für die operative Effizienz. Sie bewertet, wie gut die internen Prozesse, die Tourenplanung und die Personaleinsatzplanung funktionieren. Sie gibt Aufschluss darüber, ob die Mitarbeiter produktiv und effizient eingesetzt werden und ob die Personalkosten im Verhältnis zum Umsatz stehen.

Warum Ihre Kennzahlen lügen können: Die Tücken des Umsatz pro Patient

Die Analyse des Umsatz pro Patient gibt Aufschluss über die Rentabilität der Patientenstruktur, was eine wichtige Kennzahl für jeden Pflegedienst seit der Gründung ist. Die Gründe für eine unterschiedliche Rentabilität können vielfältig sein, von den individuellen SGB-Regelungen über die Art der Versorgung bis hin zu den Zuschüssen der Pflegekassen. Beispielsweise kann der Fuhrpark eines Pflegedienstes oder die Einrichtung selbst die Kosten beeinflussen und somit die Umsatzrendite verändern.

Während ein Patient mit einem hohen Pflegegrad zwar einen höheren Umsatz generieren mag, kann er im Beispiel eines besonders zeitintensiven Falles am Ende nur einen geringen Prozent-Satz zur tatsächlichen Rentabilität beitragen, da die benötigten Ressourcen die Einnahmen übersteigen. Daher ist es entscheidend, die Rentabilität jedes einzelnen pflegebedürftigen Patienten im Blick zu behalten, um die Gesamtwirtschaftlichkeit zu sichern.

Warum ist der der Umsatz pro Arbeitsstunde für die Pflegebranche so entscheidend?

Ein hoher Umsatz pro Patient kann irreführend sein, wenn er durch ineffiziente Prozesse oder lange Leerlaufzeiten erzielt wird. Das heißt, selbst wenn ein Pflegedienst lukrative Patienten hat, kann er Verluste machen, wenn die Mitarbeiter zu viel Zeit auf der Straße verbringen oder unnötige administrative Aufgaben erledigen.

Der Umsatz pro Arbeitsstunde hingegen zwingt einen Pflegedienst, sich auf die tägliche operative Exzellenz zu konzentrieren. Durch die Überwachung dieser Kennzahl kann man:

  • Effizienz und Kontrolle: Die Kennzahl zeigt direkt, wie effizient Pflegekräfte eingesetzt werden und ob die Personalkosten im richtigen Verhältnis zum Umsatz stehen.
  • Frühwarnsystem: Sie dient als Frühwarnsystem für drohende Defizite, da Ineffizienzen wie unproduktive Fahrzeiten oder ineffiziente Tourenplanung sofort sichtbar werden.
  • Strategische Steuerung: Sie ermöglicht die Optimierung der Touren- und Personaleinsatzplanung, um Wegzeiten zu minimieren und sicherzustellen, dass die richtigen Mitarbeiter zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind.
  • Abrechnungs-Check: Indirekt gibt sie Aufschluss darüber, ob die Abrechnung mit den Pflegekassen korrekt und vollständig erfolgt.

Kurz gesagt, der Umsatz pro Arbeitsstunde ist der wahre Indikator für die Wirtschaftlichkeit eines Pflegedienstes, da er die Effizienz der gesamten Wertschöpfungskette misst. Während der Umsatz pro Patient eine gute Kennzahl für die strategische Ausrichtung der Klientenakquise ist, ist der Umsatz pro Arbeitsstunde die grundlegende Kennzahl für die operative Steuerung und das Überleben in einem wirtschaftlich angespannten Umfeld.

Damit ist diese Kennzahl Frühwarnsystem, Controlling-Werkzeug und strategisches Steuerungsinstrument zugleich.

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Was sagt der Umsatz je Arbeitsstunde aus?

Er beschreibt, wie viel Umsatz pro geleistete Produktivstunde erzielt wird – über alle Bereiche: Pflege, Betreuung, Hauswirtschaft, Verwaltung und Pflegedienstleitung (PDL).

  • Richtwert in Deutschland: ca. 50 € pro Stunde
  • Unterhalb der Marke: drohen Defizite, ineffiziente Tourenplanung, hohe Personalkosten und steigende Eigenanteile der Pflegekunden
  • Oberhalb der Marke: wirtschaftlich gesundes Unternehmen mit Potenzial für Gewinn, Ertrag und Rentabilität

Praxisbeispiel: Wenn der Monatsumsatz nicht reicht

Ein Pflegedienst erzielt monatlich 100.000 € Umsatz bei 2.350 geleisteten Stunden.

Berechnung:
100.000 € / 2.350 h = 42,55 € pro Stunde

Trotz hohem Monatsumsatz entsteht ein Defizit von –5.000 €. Die 50-Euro-Marke wird klar verfehlt – die Rentabilität ist gefährdet.

Lösung: Pflegedienst Kosten & Prozesse optimieren

Ergebnis nach Struktur-Optimierung

Nach gezielter Anpassung sinkt der Personalbedarf auf 2.000 Stunden – bei gleichbleibendem Umsatz.

100.000 € / 2.000 h = 50 € pro Stunde

Das monatliche Betriebsergebnis wandelt sich vom Defizit zu einem Gewinn von +9.900 €. Eine reale Effizienzsteigerung von 14.900 € – ohne Personalabbau. Die frei gewordenen Personal Kapazitäten  können zielgerichtet zur Expansion oder an Stellen im Unternehmen eingesetzt werden, wo sie tatsächlich benötigt werden.

WAS WIR ANBIETEN

Organisations-Beratung lohnt sich, wenn:

  • die Rentabilität abnimmt und Sie nicht wissen, wo die Ursachen dafür liegen
  • der Krankenstand zu- und die Zufriedenheit der Mitarbeiter abnimmt
  • sich Überstunden sammeln
  • Leitungsaufgaben immer hintenanstehen
Was wir tun:
  • Analysieren Ihre Strukturen und Abläufe anhand der aktuellen Arbeitsweisen aller an den Prozessen Beteiligten
  • Abläufe so strukturieren, dass Sie und Ihr Team wieder effektiv arbeiten können
  • Ihr Team für die Veränderung inspirieren
    partnerschaftlich mit Ihnen arbeiten – und nie von „oben herab“
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Strategische Nutzung der Kennzahl

  • Monatliche Kontrolle: Umsatz, Kosten, Stunden und Personalkostenquote regelmäßig vergleichen
  • Segmentierung: Auswertung nach Standort, Bundesland, Bereich oder Team
  • Benchmarking: Vergleich mit ähnlichen Pflegeeinrichtungen
  • Optimierung: Tourenplanung, Pflegedokumentation und Abrechnung digitalisieren

Praxis-Tipps für Pflegedienste

  1. Leistungsdokumentation konsequent führen – sichert korrekte Abrechnung mit Pflegekassen & Pflegeversicherung
  2. Tourenplanung digitalisieren – senkt Kosten, spart Zeit und reduziert den Eigenanteil der Pflegekunden
  3. Pflegesätze regelmäßig prüfen – falsche Kalkulation gefährdet Rentabilität und Ertrag
  4. Pflegesoftware einsetzen – Controlling, Verträge und Personalkosten transparent managen

Fazit: Wirtschaftlichkeit messbar machen

Die 50-Euro-Marke ist kein starres Dogma – aber ein wertvoller Richtwert. Wer den Umsatz je Arbeitsstunde regelmäßig analysiert, erkennt frühzeitig wirtschaftliche Risiken, optimiert seine Personalkostenquote und verbessert nachhaltig die Rentabilität. Mit klaren Kennzahlen, effizienter Abrechnung und moderner Pflegesoftware sichern Sie den langfristigen Erfolg Ihres Pflegedienstes – wirtschaftlich stark und menschlich entlastend.

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