Für einen erfolgreichen Pflegedienst ist nicht nur der Umsatz entscheidend, sondern auch die richtige Abrechnung der erbrachten Pflegeleistungen sowie der effiziente Einsatz von Pflegekräften und Mitarbeitern.
Ambulante Pflegedienste und Pflegeeinrichtungen stehen heute unter enormem wirtschaftlichem Druck: Fachkräftemangel, steigende Personalkosten, höhere Pflegesätze und zunehmender Verwaltungsaufwand stellen viele Unternehmen in der Pflegebranche vor große Herausforderungen. Entscheidend ist deshalb die Frage:
Woran erkennt man, ob ein Pflegedienst wirtschaftlich arbeitet, Kosten im Griff hat und ein stabiles Betriebsergebnis erzielt?
Die Antwort liegt in einer einzigen, oft unterschätzten Kennzahl: dem Umsatz je Arbeitsstunde.
Kennzahl | Fokus | Aussagekraft |
---|---|---|
Umsatz pro Patient | Zeigt den durchschnittlichen Umsatz, der mit einem einzelnen Patienten erzielt wird. | Diese Kennzahl hilft bei der Beurteilung, wie rentabel die Patientenstruktur ist. Sie zeigt, ob Patienten mit bestimmten Pflegegraden oder Versorgungsleistungen rentabler sind als andere. Sie kann bei der Entscheidung helfen, welche Art von Patienten der Pflegedienst anziehen möchte oder ob die Patientenstruktur optimiert werden muss. |
Umsatz pro Arbeitsstunde | Misst den Umsatz, der pro geleistete Stunde der Mitarbeiter erwirtschaftet wird. | Diese Kennzahl ist entscheidend für die operative Effizienz. Sie bewertet, wie gut die internen Prozesse, die Tourenplanung und die Personaleinsatzplanung funktionieren. Sie gibt Aufschluss darüber, ob die Mitarbeiter produktiv und effizient eingesetzt werden und ob die Personalkosten im Verhältnis zum Umsatz stehen. |
Die Analyse des Umsatz pro Patient gibt Aufschluss über die Rentabilität der Patientenstruktur, was eine wichtige Kennzahl für jeden Pflegedienst seit der Gründung ist. Die Gründe für eine unterschiedliche Rentabilität können vielfältig sein, von den individuellen SGB-Regelungen über die Art der Versorgung bis hin zu den Zuschüssen der Pflegekassen. Beispielsweise kann der Fuhrpark eines Pflegedienstes oder die Einrichtung selbst die Kosten beeinflussen und somit die Umsatzrendite verändern.
Während ein Patient mit einem hohen Pflegegrad zwar einen höheren Umsatz generieren mag, kann er im Beispiel eines besonders zeitintensiven Falles am Ende nur einen geringen Prozent-Satz zur tatsächlichen Rentabilität beitragen, da die benötigten Ressourcen die Einnahmen übersteigen. Daher ist es entscheidend, die Rentabilität jedes einzelnen pflegebedürftigen Patienten im Blick zu behalten, um die Gesamtwirtschaftlichkeit zu sichern.
Ein hoher Umsatz pro Patient kann irreführend sein, wenn er durch ineffiziente Prozesse oder lange Leerlaufzeiten erzielt wird. Das heißt, selbst wenn ein Pflegedienst lukrative Patienten hat, kann er Verluste machen, wenn die Mitarbeiter zu viel Zeit auf der Straße verbringen oder unnötige administrative Aufgaben erledigen.
Der Umsatz pro Arbeitsstunde hingegen zwingt einen Pflegedienst, sich auf die tägliche operative Exzellenz zu konzentrieren. Durch die Überwachung dieser Kennzahl kann man:
Abrechnungs-Check: Indirekt gibt sie Aufschluss darüber, ob die Abrechnung mit den Pflegekassen korrekt und vollständig erfolgt.
Kurz gesagt, der Umsatz pro Arbeitsstunde ist der wahre Indikator für die Wirtschaftlichkeit eines Pflegedienstes, da er die Effizienz der gesamten Wertschöpfungskette misst. Während der Umsatz pro Patient eine gute Kennzahl für die strategische Ausrichtung der Klientenakquise ist, ist der Umsatz pro Arbeitsstunde die grundlegende Kennzahl für die operative Steuerung und das Überleben in einem wirtschaftlich angespannten Umfeld.
Damit ist diese Kennzahl Frühwarnsystem, Controlling-Werkzeug und strategisches Steuerungsinstrument zugleich.
Er beschreibt, wie viel Umsatz pro geleistete Produktivstunde erzielt wird – über alle Bereiche: Pflege, Betreuung, Hauswirtschaft, Verwaltung und Pflegedienstleitung (PDL).
Ein Pflegedienst erzielt monatlich 100.000 € Umsatz bei 2.350 geleisteten Stunden.
Berechnung:
100.000 € / 2.350 h = 42,55 € pro Stunde
Trotz hohem Monatsumsatz entsteht ein Defizit von –5.000 €. Die 50-Euro-Marke wird klar verfehlt – die Rentabilität ist gefährdet.
Nach gezielter Anpassung sinkt der Personalbedarf auf 2.000 Stunden – bei gleichbleibendem Umsatz.
100.000 € / 2.000 h = 50 € pro Stunde
Das monatliche Betriebsergebnis wandelt sich vom Defizit zu einem Gewinn von +9.900 €. Eine reale Effizienzsteigerung von 14.900 € – ohne Personalabbau. Die frei gewordenen Personal Kapazitäten können zielgerichtet zur Expansion oder an Stellen im Unternehmen eingesetzt werden, wo sie tatsächlich benötigt werden.
Die 50-Euro-Marke ist kein starres Dogma – aber ein wertvoller Richtwert. Wer den Umsatz je Arbeitsstunde regelmäßig analysiert, erkennt frühzeitig wirtschaftliche Risiken, optimiert seine Personalkostenquote und verbessert nachhaltig die Rentabilität. Mit klaren Kennzahlen, effizienter Abrechnung und moderner Pflegesoftware sichern Sie den langfristigen Erfolg Ihres Pflegedienstes – wirtschaftlich stark und menschlich entlastend.
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